3 Drohnenstörtechnologie zur Drohnenneutralisierung

drone jamming technology

1. Elektronische Drohnen-Störtechnologie

Elektronische Störtechnologie spielt eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung von Drohnen, indem sie die Kommunikationsverbindung zwischen Drohnen und ihren Bodenkontrollstationen unterbricht oder ihre Navigationssignale stört. HF-Störung ist eine gängige Technik in der elektronischen Störtechnologie. Dabei werden leistungsstarke Hochfrequenzsignale (HF) auf denselben Frequenzen gesendet, die auch von Drohnen genutzt werden. Das DroneGuard- System in den USA sendet ein 100-W-Störsignal auf den 2,4-GHz- und 5,8-GHz-Bändern mit einer Reichweite von bis zu drei Kilometern aus. Übersteigt das Störsignal die normale Kommunikationssignalstärke der Drohne, stört es deren Kommunikationssystem. Dadurch verliert die Drohne die Kontrolle und kann keine Befehle mehr von ihrer Bodenkontrollstation empfangen.

HF-Störsender sind äußerst effektiv gegen Verbraucherdrohnen und kleinere Aufklärungsdrohnen, die auf HF-Kommunikation angewiesen sind. Da sich die Technologie zur Drohnen-Störung jedoch weiterentwickelt, haben einige High-End-Drohnen Anti-Stör-Techniken wie Frequenzsprungverfahren und Spread-Spectrum-Kommunikation eingeführt, die neue Herausforderungen mit sich bringen. Diese erfordern Störsysteme mit schnellerer Frequenzverfolgung und breiterer Frequenzabdeckung.

Eine weitere Form der elektronischen Störung ist GPS-Spoofing . Dabei wird die Abhängigkeit von Drohnen vom Global Positioning System (GPS) ausgenutzt. Bei dieser Technik werden gefälschte GPS-Signale gesendet, um das Navigationssystem der Drohne zu täuschen. So nutzte der Iran beispielsweise GPS-Spoofing, um die US-Drohne RQ-170 zur Landung in einem bestimmten Gebiet zu zwingen. Spoofing-Geräte senden falsche GPS-Signale, die nahezu identisch mit echten Signalen sind, aber eine stärkere Signalstärke aufweisen. Dadurch trifft der GPS-Empfänger der Drohne falsche Flugentscheidungen, beispielsweise eine Änderung der Flugroute oder -höhe.

GPS-Spoofing ist zwar äußerst effektiv, erfordert aber genaue Kenntnisse der Flugparameter der Drohne und der Eigenschaften des GPS-Empfängers. Darüber hinaus kombinieren einige moderne Drohnen GPS mittlerweile mit Trägheits- und visuellen Navigationssystemen, was ihre Anfälligkeit für GPS-Spoofing verringert.

2. Energiewaffen in der Drohnenabwehr

Energiewaffen (DEWs) , wie Laser- und Mikrowellenwaffen, entwickeln sich zu leistungsstarken Werkzeugen in der Drohnen-Störtechnologie. Laserwaffen feuern hochenergetische Laserstrahlen ab, die das Ziel schnell erhitzen und beschädigen, wodurch dessen Struktur und Schlüsselkomponenten zerstört werden. Beispielsweise kann das chinesische Silent Hunter -System (30 kW) eine 5 mm dicke Stahlplatte aus einer Entfernung von 4 Kilometern durchdringen, wobei die Abfangkosten nur 1 US-Dollar pro Schuss betragen. Laserwaffen sind bekannt für ihre hohe Präzision, schnelle Reaktionszeit und ihr unbegrenztes Schusspotenzial, was sie äußerst effektiv gegen Drohnen macht.

Laserwaffen unterliegen jedoch einigen Einschränkungen. So ist ihre Wirksamkeit beispielsweise bei schlechten Wetterbedingungen wie Regen, Nebel oder Staub eingeschränkt, da atmosphärische Streuung die Leistung des Lasers schwächen kann. Zudem kann die von Hochleistungslasern erzeugte Hitze die Kühlsysteme belasten und so Leistung und Lebensdauer der Waffe beeinträchtigen.

Mikrowellenwaffen hingegen nutzen Hochleistungsmikrowellen (HPM), um die elektronischen Komponenten einer Drohne zu stören und zu beschädigen. Das Raytheon Phaser 3000- System (15 kW) kann die Elektronik von Drohnen in einem Umkreis von einem Kilometer außer Gefecht setzen. Mikrowellenwaffen können mehrere Drohnen gleichzeitig in einem großen Bereich treffen, im Gegensatz zu Lasern, die eine präzise Zielerfassung erfordern. Die von Mikrowellenwaffen abgegebene Energie verursacht jedoch möglicherweise nicht so schwere Schäden wie Laser, und sie können die umliegende elektronische Ausrüstung stören.

3. Physische Zerstörungstechniken zur Bekämpfung von Drohnen

Physische Zerstörungstechniken bieten eine direkte und effektive Möglichkeit, Drohnen zu neutralisieren. Eine solche Methode ist die Netzerfassung , bei der eine spezielle Waffe ein Kohlefasernetz abfeuert, um eine Drohne einzufangen. Das Drone Guard- System aus Israel kann Drohnen mit einer Erfolgsquote von bis zu 95 % erfassen. Das Kohlefasernetz verfängt sich rasch in Rotoren und Rumpf der Drohne, macht sie antriebslos und führt zum Absturz. Diese Methode ist nicht tödlich und ermöglicht nach der Erfassung eine Analyse der Drohnentechnologie. Die effektive Reichweite ist jedoch begrenzt und liegt typischerweise zwischen zehn und hundert Metern, sodass für präzise Schüsse erfahrene Bediener erforderlich sind.

Eine weitere innovative Gegenmaßnahme ist die Anti-Drohnen-Drohne , eine Drohne, die feindliche Drohnen abfangen und zerstören soll. Das CETC-System „SkyNet“ in China nutzt Selbstmorddrohnen, um bis zu zehn Ziele abzufangen. Diese Anti-Drohnen-Drohnen sind klein, wendig und können sich feindlichen Drohnen schnell nähern und diese identifizieren. Sobald sie ein Ziel erfassen, führen sie einen Selbstmordangriff aus, indem sie mit der feindlichen Drohne kollidieren und diese zerstören.

Diese Drohnen bieten autonome Such-, Verfolgungs- und Angriffsfunktionen und sind daher auf komplexen Schlachtfeldern äußerst effektiv. Sie können zudem mit anderen Anti-Drohnen-Systemen zusammenarbeiten und so ein mehrschichtiges Verteidigungsnetzwerk bilden. Ihre begrenzte Reichweite und Nutzlast sowie die Notwendigkeit einer stabilen Kommunikation in komplexen elektromagnetischen Umgebungen stellen jedoch anhaltende Herausforderungen dar. Hier kommt die Drohnenstörtechnologie ins Spiel, die dazu beiträgt, die elektronischen Systeme des Gegners zu stören und die Erfolgsquote von Anti-Drohnen zu erhöhen.

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