Die Drohnenfrequenzen verstehen

Understanding the Drone Frequencies

Im vorherigen Blogbeitrag „ Die Entwicklung von Drohnen: Vom Militärgerät zur Alltagstechnologie“ befassen wir uns in diesem Blogbeitrag mit den Frequenzbändern, auf denen Drohnen operieren, und der Auswahl der richtigen Frequenzen.

Gängige Drohnenfrequenzen

Drohnenfrequenzen bezeichnen die Funkfrequenzen, die für die Kommunikation zwischen einer Drohne (unbemanntes Luftfahrzeug, UAV) und ihrer Fernbedienung sowie für die Übertragung von Videos und anderen Daten verwendet werden. Diese Frequenzen sind entscheidend für einen stabilen und störungsfreien Betrieb.

1. Fernbedienungsfrequenzen

  • 2,4-GHz-Band : Dies ist das am häufigsten genutzte Frequenzband für die Drohnenfernsteuerung. Es bietet ein gutes Gleichgewicht zwischen Reichweite und Signaldurchdringung. Die meisten Verbraucherdrohnen, beispielsweise von DJI, nutzen dieses Band.

  • 5,8-GHz-Band : Dieses Band wird ebenfalls zur Fernsteuerung verwendet, insbesondere in Gebieten mit starken 2,4-GHz-Störungen. Es ermöglicht eine schnellere Datenübertragung, hat aber im Vergleich zu 2,4 GHz eine geringere Reichweite.

  • 900-MHz-Band : Weniger gebräuchlich, wird aber für Drohnen mit großer Reichweite verwendet, da es Hindernisse besser durchdringt und eine größere Reichweite bietet, allerdings mit langsameren Datenraten.

2. Videoübertragungsfrequenzen (FPV)

  • 5,8-GHz-Band : Wird häufig für die First Person View (FPV)-Videoübertragung verwendet, da es qualitativ hochwertige Videos mit minimaler Latenz verarbeiten kann.

  • 2,4-GHz-Band : Wird manchmal für die Videoübertragung verwendet, ist aber aufgrund möglicher Störungen der Fernbedienungssignale weniger verbreitet.

  • 1,3-GHz-Band : Wird für FPV-Systeme mit großer Reichweite verwendet, da es eine bessere Reichweite und Durchdringung bietet, aber größere Antennen erfordert.

3. GPS- und Telemetriefrequenzen

  • GPS : Funktioniert auf 1,57542 GHz (L1-Band) für die zivile Nutzung.

  • Telemetrie : Verwendet oft dieselben Frequenzen wie die Fernbedienung (2,4 GHz oder 900 MHz) zur Übertragung von Flugdaten wie Höhe, Geschwindigkeit und Batteriestatus.

  • 4G/5G-Netzwerke : Werden in fortschrittlichen Drohnen (z. B. Skydio 2+) für Operationen außerhalb der Sichtlinie (BVLOS) verwendet.

4. Fortschrittliche Frequenztechnologien

  • Frequenzsprungverfahren (FHSS) : Drohnen wie DJI verwenden dies, um dynamisch zwischen Kanälen zu wechseln und Störungen zu vermeiden.
  • Dualband-Systeme : Kombinieren Sie 2,4 GHz (Steuerung) und 5,8 GHz (Video) für eine optimierte Leistung (z. B. DJI OcuSync 3.0).
  • Digitale Übertragung : Protokolle wie DJI Lightbridge oder HDZero Komprimieren Sie Videodaten für eine HD-Übertragung mit geringer Latenz.
  • LoRa (Long Range) : Sub-GHz-Frequenzen (868 MHz in der EU, 915 MHz in den USA) für Telemetrie mit ultralanger Reichweite.

5. Neue Trends

  • 5G-Integration : Ermöglicht HD-Streaming und Schwarmkoordination in Echtzeit.

  • KI-gesteuertes Frequenzmanagement : Wählt automatisch optimale Kanäle aus.

  • Satellitenverbindungen : Für militärische/kommerzielle Drohnen, die eine globale Abdeckung benötigen.

Wie wählt man die richtigen Frequenzen?

Hier ist eine Entscheidungstabelle, die Ihnen dabei hilft, die richtigen Drohnenfrequenzen basierend auf Anwendungsfall, Umgebung und gesetzlichen Anforderungen auszuwählen:

Anwendungsfall Empfohlenes Frequenzband Hauptgründe Überlegungen
Kurzstrecken-FPV-Rennen 5,8 GHz (Analog) Geringe Latenz, hohe Videoqualität und minimale Störungen in kleinen Bereichen. Vermeiden Sie überfüllte Kanäle; verwenden Sie RaceBand- oder ImmersionRC-Kanäle.
Urban/Indoor-Fliegen 5,8 GHz (Digital) Weniger Störungen im 2,4-GHz-Bereich; unterstützt HD-Video (z. B. DJI OcuSync). Durch Wände wird das Signal schwächer; behalten Sie die Sichtverbindung bei.
Fernsteuerung 900 MHz Durchdringt Hindernisse, größere Reichweite (10–50 km). Geringe Bandbreite (nur Steuerung/Telemetrie); überprüfen Sie die lokale Legalität (z. B. FCC Teil 15).
Langstrecken-FPV-Video 1,3 GHz Bessere Reichweite und Durchdringung für analoges Video (10+ km). Große Antennen sind erforderlich; vermeiden Sie Flugradarzonen.
Allgemeine Verbraucherdrohnen 2,4 GHz Ausgewogene Reichweite (2–8 km) und Datenrate; breite Unterstützung (z. B. Wi-Fi-Protokolle). Anfällig für Störungen durch WLAN/Bluetooth.
BVLOS Kommerzielle Operationen 4G/5G Mobilfunk Unbegrenzte Reichweite (Mobilfunkabdeckung); zuverlässig für Telemetrie und HD-Video. Erfordert Mobilfunkabonnement; die Latenz variiert je nach Netzwerk.
Geringer Stromverbrauch/niedrige Kosten 433 MHz / 915 MHz (LoRa) Ultragroße Reichweite (10+ km) bei geringer Leistung; ideal für die Telemetrie. Extrem niedrige Bandbreite; nicht für Video geeignet.
Militär/Industrie Lizenzierte Bänder (z. B. L-Band) Sichere, dedizierte Frequenzen für kritische Operationen. Erfordert staatliche Lizenzen; teuer und reguliert.

In meinem nächsten Blog – alles über Drohnenstörsender – werden wir etwas näher auf die verschiedenen verfügbaren Typen eingehen.

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